Die Blogosphäre ist oberflächlich und voller Neid und Missgunst. Küsschen hier, Smalltalk da – 10 Minuten später wird gelästert bis zum Morgengrauen. Inzwischen reicht es mir, anhand meiner Followerzahl geschätzt zu werden. Viele Kollegen meinen, etwas Besseres zu sein und verhalten sich auch leider dementsprechend anderen Bloggern gegenüber. Wo ist die Bodenständigkeit geblieben? Der ständige Konkurrenzkampf und die Zickenkriege gehen mir auf die Nerven. Wem kann ich vertrauen und wer ist nur auf seinen eigenen Vorteil bedacht? Oft wurde ich nach Referenzen und Kontaktdaten gefragt. Ich war wie ein offenes Buch und habe meine Erfahrungen und auch Kontakte mit Kollegen und „Freunden“ geteilt. Nennt es naiv, gutgläubig oder dumm. Für mich war es bisher immer eine Selbstverständlichkeit mein Wissen mit anderen Menschen zu teilen. Leider kam sehr häufig nie etwas zurück. Sei egoistisch und fahr die Ellenbogen raus, ansonsten ist man nicht erfolgreich und wird nur ausgenutzt! Leider muss ich dieser These ungern Recht geben. Die Wirtschaft ist ein Paradebeispiel. Großkonzerne beuten aus und werden immer erfolgreicher. Gleiches gilt auch in der Blogosphäre.
Muss ich nun meine Prinzipien über Bord werfen? Wie weit darf ich gehen, bevor ich mich selbst verliere. Ich mag mich nicht mit anderen Mädchen messen müssen. Ich bin wie ich bin! Jung, dünn und reich – so sieht die perfekte Bloggerin aus. Das ist Fakt – alles andere ist meiner Meinung nach einfach nur eine Lüge. Die Modebranche ist ein knallharter Haifischbecken. Trotz meinen 48kg (bei 1,60m) fühle ich mich häufig zu fett. Ja, FETT! Ihr habt richtig gelesen. Ich weiß, dass ich nicht fett bin, dennoch gibt mir die Modebranchen oft das Gefühl, schlanker sein zu müssen. Was kommt auf Instagram gut an? Skinny Girls, die Süßigkeiten oder Fast Food posten und es anschließend wegwerfen – #shewonteatthat! Manchmal stelle ich mir die Frage, ob mich der Blog langfristig wirklich glücklich machen kann. Noch vor 2 Jahren wäre es für mich unvorstellbar gewesen, Geld damit zu verdienen oder gar Events zu besuchen. Heute sehe ich vieles mit ganz anderen Augen: Jede Branche hat auch ihre negativen Seiten. Nicht alles ist Gold was glänzt.
Ich liebe das Bloggen! Es bereitet mir unendlich viel Freude! Ich habe in der Zeit unheimliche viele Menschen kennen und lieben gelernt. Meinen engsten und besten Freunde sind ebenfalls Blogger. Sie sind stets ehrlich zu mir und erinnern mich daran, warum und wieso ich mit dem Bloggen angefangen habe. Ich habe gelernt gewissen Dinge und Erwartungen zu akzeptieren und mich dennoch nicht selbst zu vergessen. Ich möchte nicht um jeden Preis erfolgreich und beliebt sein. Ich möchte andere Menschen begeistern und Spaß haben.
PHOTOS: ESRA (NACHGESTERNISTVORMORGEN)
Kind, hast du nichts zum anziehen? Warum hast du denn so viele Löcher im Mantel? Liebe Oma, diese Löcher gehören in den Mantel. So etwas nennt sich Trend! Nicht nur Jeans, auch Mäntel im coolen distressed Look sind aktuell nicht aus der Modewelt wegzudenken. Je kaputter, umso besser! Was ihr dafür braucht? Eine Schere, etwas Sandpapier und los kann’s gehen! Schneidet nach Wunsch ein Loch in den Stoff und bearbeitet es anschließend nach Belieben mit Sandpapier oder einem Schmiergelstein
Beim Styling setzte ich auf Stilbruch und kombiniere edle Oberteile oder klassische Blusenkleider dazu. So wie bei meinem heutigen Outfit: Meine Liebe zu Streifen mag schon längst kein Geheimnis mehr sein. Besonders im Frühling mag ich helle und sanfte Farben wie Weiß und Blau. Das absolute Highlight sind aber nicht die Streifen, sondern der cut out Schnitt und der locker fallende Stoff des Kleides. Bevor ich aber aus dem Schwärmen nicht mehr herauskomme, präsentiere ich Euch nun lieber gleich mein Outfit!
OUTFIT DETAILS
COAT & DRESS: ZARA
BAG: REBECCA MINKOFF
SHOES: PULL&BEAR
SUNGLASSES: ALEXANDER MCQUEEN
Ich liebe Schuhe, Taschen, Kosmetik UND Überraschungen. Obwohl in meinem Badezimmer ein absoluter Überfluss von Beauty Produkten herrscht, kann ich dennoch nicht aufhören Kosmetik zu sammeln und zu testen. Die Glossybox ist eine mit Beauty-Produkten gefüllte Wundertüte, die monatlich direkt an die Haustür geliefert wird. Das Abo (monatlich 15€) kann bei der Glossybox flexibel abgeschlossen werden und ist zudem auch jederzeit kündbar. Jeden Monat sucht die Glossybox Redaktion nach neuen trendverdächtigen Produkten aus aller Welt und stellt diese anschließend in den kommenden Beauty-Boxen vor. Die Box beinhaltet 5 Produkte, die oft sogar den Wert von 15€ übersteigen – lohnt sich also definitiv.
Kommen wir nun zum Inhalt meiner aktuellen Box, der Classy Queen Edition.
Missha: M Perfect Cover B.B Cream
Neutrogena: Visibly clear teint correct
Icona Milano: Emotion Allowed Mascara
Nivea Creme Pflege Reinigungstücher
Schwarzkopf: Fibreplex NO. 3 Bond Mainainer
Catrice: Nail Lacquer 108 The very berry best
Mensch Mädel, lern doch was Gescheites! Ich muss gestehen, dass ich diesen Satz allmählich nicht mehr hören kann. Ich bin es leid! Menschen aus meiner Umgebung, die meinen alles besser wissen zu müssen. Menschen, die gerne mit dem Strom schwimmen, weil es sicherer scheint und keine Risiken birgt. Lern was Vernünftiges, studiere doch Zahnmedizin. Da lernst einen netten Jungen aus gutem Hause kennen und hast den Rest deines Lebens ausgesorgt! Really?? Was willst denn mit Kommunikationswissenschaften oder Medienmanagement? Zahnmedizin mag zwar in vielen Augen eine gute Entscheidung und ein angesehener Beruf sein. Ich bin mir sicher, dass ich darin sogar gut wäre und sehr wahrscheinlich viel Geld damit verdienen könnte. Ich will es aber nicht! Manche halten diese Entscheidung für dumm oder naiv. Das mag sein. Jedoch würde ich niemals 5 Jahre meines Lebens aufgeben, um ein Fach zu studieren, welches ich nur aus Vernunft gewählt habe.
Was ist heute noch sicher? Ich sage, dass nichts sicher ist! In der heutigen Zeit kann man nahezu überall seinen Job verlieren. Unbefristete Verträge gibt es inzwischen kaum noch. Ich bin jetzt 25 Jahre alt und an einem Punkt angelangt, wo ich mir die Frage stelle wie es beruflich mit mir weiter gehen soll. Abitur und eine abgeschlossene Berufsausbildung. Was kommt jetzt? Fest steht, dass mich der Beruf als OP Schwester nicht erfüllt und es auch langfristig nicht der Fall sein wird.
Der Blog bereitet mir nicht nur Freude, sondern erfüllt mich mit Stolz und Ehrgeiz. Ich habe ein Medium gefunden, um mich auszudrücken und zu entfalten. Durch das Bloggen habe ich eine ganz andere Sichtweise und eine ganz neue Welt kennengelernt. Die Medienwelt verändert sich. Das Internet ermöglicht den Menschen ganz neue Möglichkeiten, um an Informationen zu gelangen. Was ist Trend und wie kombiniere ich diese Trends am besten? Früher blätterten wir in Print Zeitschriften – Heute lesen wir Blogs und durchforsten das Netz nach Inspirationen. Versteht mich keineswegs falsch. Ich liebe Magazine! Vogue, Harpers Bazar und auch die Elle werden immer Bestandteil meiner Coffee Table Book Sammlung sein. Doch eines unterscheidet Blogs von Magazine: Sie sind nahbar, ehrlich und vor allem authentisch. Magazine sind zu 80 Prozent voll bedruckt mit Werbung. Was davon ist echt und nicht bezahlt? Blogger tragen das was Ihnen gefällt und schreiben (In der Regel) ehrlich über ihre Erfahrungen mit Produkten und Firmen. Sie sind persönlich und genau das mögen Menschen an Blogs.
Wir sind Generation Y, die Digital Natives. Wir sind die erste Generation, die mit den Sozialen Netzwerken und dem Internet aufwuchst und somit die nachfolgenden Generationen prägen wird. Oft verstehen die älteren Generationen den ganzen Hype um das Internet nicht. Der Mensch verschließt sich gegen alles was neu ist und braucht erst eine Weile, um sich darauf einzulassen. Warum nicht das Bloggen zum Beruf machen? Ja, ich bin der Meinung, dass es durchaus möglich ist sein Hobby langfristig zum Beruf zu machen. Die Argumentation, dass ich älter und somit auch „hässlicher“ werde ist absoluter Unsinn. Nicht nur ich, auch meine Zielgruppen wächst mit mir mit und wird älter.
Langfristig gesehen kann sich Vieles entwickeln und neue Türen öffnen. Die Medien- und Marketingwelt ist groß und voller Möglichkeiten und Überraschungen. Alles was man braucht ist Bereitschaft und Ehrgeiz.
Ich kann immer noch nicht glauben, dass The Fashion Anarchy nun seit fast 2 Wochen online ist. Ich bin immer noch so geflasht von eurer positiven Ressonanz. Nun kann ich mich ganz und gar dem Blog und meinem neuen Ich widmen.
Das heutige Outfit wurde im übrigen schon vor dem Relaunch geshootet. Nicht nur der Look, auch das Wetter war an jenem Tage wirklich perfekt. Schluss mit den düsteren Zeiten und dem schrecklichen Licht. Endlich können wir wieder shooten, ohne gleich eine Nierenbeckenentzündung fürchten zu müssen.
Der Look: Ich liebe Kontraste. Deswegen kombiniere ich wahrscheinlich so oft schicke und elegante Pieces mit sportlichen Kleidungstücken. Die klassische und gestreifte Stoffhose von Annie P. ist neben den Sneakerboots von ASH einer meiner aktuellen Favorites. Ich kam, sah und siegte… ähm kaufte. Die Schuhe von ASH gehören zu meinen besten Schnäppchen der letzten Jahre: 70€ statt stolze 247€ – TkMaxx sei Dank ♥
GET THE LOOK:
Pants // Hose: Annie P.**
Lace top // Spitzen Shirt: H&M
Shoes // Schuhe: Ash
Sunnies // Sonnenbrille: Alexander McQueen
PHOTOS: ESRA (NACHGESTERN)
Überall sehe ich Werbeplakate und Banner. Blogger schreiben über die tollsten Geschenkideen und wie sie den Tag mit ihren Müttern verbringen. Nein, heute poste ich kein fröhliches Muttertags Gedicht. Obwohl ich inzwischen selber Mutter bin, kann ich diesen Tag nicht genießen. Für mich ist der Muttertag neben meinem eigenen Geburtstag der schlimmste Tag im Jahr. Der Verlust eines Menschen, meiner eigenen Mutter hat mich in den jungen Jahren sehr geprägt.
Trauer ist ein lebenslanger Prozess. Sie endet nicht. Unser Unterbewusstsein vergisst nicht und überrascht uns gerne heimtückisch. Der Schmerz sitzt manchmal so tief, dass einem die Luft zum Atmen fehlt. Erinnerungen kommen plötzlich zurück und lassen einen erstarren. Erinnerungen, dich ich stets versuchte zu verdrängen. So vieles würde ich ihr gern sagen, so vieles würde ich sie gern fragen. Ich bin nun selbst Mutter und habe eine Verantwortung, die mein Leben komplett verändert hat. Oft werde ich gelobt und von anderen bewundert, weil ich mein Leben so gut organisiere. Dennoch fühle ich mich oft einsam und zerbrechlich. Nein, ich bin nicht perfekt. Ich bin oft ratlos. Wen kann ich fragen, wenn ich nicht weiter weiß? Wem kann ich mich anvertrauen? Ich kann sie nicht fragen, denn sie ist nicht mehr da und wird es nie wieder sein. Ich muss auf meine Instinkte hören und hoffen, dass ich richtig liege. Mein Kind ist mein Ein und Alles. Trotz allem stehe ich jeden Tag vor neuen Herausforderungen. Früher, bevor ich Mutter war hielt ich alles für einen Zuckerschlecken. Ich war ein zickiges, verwöhntes Einzelkind und hielt alles für selbstverständlich.
Liebe Mutter, verzeih mir. Heute kann ich dir leider nichts schenken. Ich kann mich nur bedanken und dir sagen, dass ich dich nun endlich verstehe. Ich fühle nun all jenes, was du mir stets versuchtest beizubringen. Was Mutter sein bedeutet.