Oh Bangkok! You stole my heart! Bangkok, eine Stadt, die niemals schläft. Eine Stadt, in der nichts unmöglich scheint. Laut, stinkend, und überfüllte Straßen. So in etwa hatte ich die Hauptstadt meiner Heimat in Erinnerung. Als Kind war Bangkok für mich der reinste Alptraum. Stundenlanges im Stau stehen und die unerträgliche Hitze während ich mich im Auto zu Tode langweilte.
Heute mit meinen 26 Jahren sehe ich die Stadt mit etwas anderen Augen. Ich liebe den Lärm und die Dynamik der Metropole. Während im Dorf bereits um 19 Uhr alles geschlossen ist und alle Bewohner Zuhause sitzen, beginnt in Bangkok erst das Leben. Nachtmärkte, Bars und selbst die meisten Einkaufszentren haben bis 22 Uhr geöffnet.
Natürlich sehe ich als Ausländerin bzw. „reiche“ Touristin die Stadt etwas anders als die Bewohner. Das alltägliche Leben besteht eben nicht nur aus Shopping, Essen und Ausgehen. Das Leben in Thailand ist keineswegs günstig. Strom, Wasser und auch Bildung sind sehr teuer. Obwohl in Thailand eine allgemeine Schulpflicht besteht, ist sie keineswegs mit unserem System zu vergleichen. Gute Schulen und vor allem Bücher sind für viele Menschen unbezahlbar. Krankenversicherung und Sozialhilfe wie sie wir in Deutschland kennen gibt es nicht. Für mich war es immer selbstverständlich jederzeit zum Arzt gehen zu können. Als die Mutter meiner Nichten aber im letzten Jahr mit gerade mal 29 Jahren an Brustkrebs verstarb, wurde mir wieder schlagartig bewusst, wie gut ich es doch eigentlich habe.
Die Reise nach Thailand hat mich definitiv wieder zum Nachdenken angeregt und mich auch wieder auf den Boden der Tatsachen geholt. Obwohl wir alles haben, reicht es uns nicht. Ständig wird genörgelt und darüber gejammert, wie unglücklich und unzufrieden man doch sei. In Bangkok traf ich auf eine junge Bettlerin. Die Frau saß gemeinsam mit ihrer kleinen Tochter auf einer Brücke, während wir an ihnen vorbeigingen. Sie waren arm und sie hatten wirklich nichts. Trotzdem waren sie fröhlich und lachten. Ich kramte zunächst in meinem Geldbeutel und stellte fest, dass ich nur 500 Baht Scheine hatte. 500 Baht entsprechen ungefähr 12 Euro. Ein Gericht kostet in Thailand zwischen 20 und 50 Baht. Somit sind 500 Baht eigentlich sehr viel Geld. Als ich aber kurz in mich ging und überlegte, wurde mir plötzlich bewusst, dass ich diesen Betrag in Deutschland einfach mal so beim Starbucks zurücklasse.
Dieses Erlebnis hat mich wirklich geprägt. Ich werde nie den Gesichtsausdruck der Mutter vergessen, als ich ihrer Tochter das Geld in den Becher legte. Falls ich mal wieder von einer allgemeinen Unzufriedenheit geplagt sein sollte, weil ich nicht die neuste Designer Tasche habe, werde ich mich wieder an diesen einen Moment erinnern.
Leni
April 27, 2017Oh ja, manchmal ist es echt wichtig, dass man sich bewusst wird, wie viel Glück man doch eigentlich hat. Und das auch nur, weil man in einem „reichen“ Land wohnt. Ich finde es immer total unvorstellbar, dass so viele Menschen eben nicht den Lebensstandard haben, den wir hier genießen können. Und wenn ich ehrlich bin vergesse ich das auch immer wieder geflissentlich. Da kommen solche Blogposts, wie dieser hier doch grade richtig 🙂
Das Outfit ist übrigens super schön!
Liebe Grüße,
Leni 🙂
www.sinnessuche.de
Lisa
April 28, 2017Wow was ein toller Look und die Fotos sind einfach der Hammer.
Wünsche Dir ein tolles Wochenende.
Liebe Grüße Lisa<3
www.hellobeautifulstyle.blogspot.de
Milex
Mai 14, 2017♥